Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, eine führende Expertin für pädiatrische Ophthalmologie und seltene Augenerkrankungen, erläutert moderne Ansätze zur Behandlung von Sehproblemen im Kindesalter. Dazu zählen Myopieprävention, Risiken digitaler Augenbelastung, allergische Konjunktivitis, Netzhautprobleme bei Frühgeborenen sowie genetische Untersuchungen seltener Augenerkrankungen. Als Professorin für Ophthalmologie an der Universität Paris und Leiterin mehrerer nationaler Forschungszentren verfügt sie über jahrzehntelange klinische Erfahrung in der Behandlung komplexer pädiatrischer Augenerkrankungen.
Fortschritte in der pädiatrischen Augenheilkunde: Myopieprävention, digitale Risiken & Diagnose seltener Erkrankungen
Direkt zum Abschnitt
- Expertise in pädiatrischer Ophthalmologie
- Prävention von Myopie im Kindesalter
- Risiken digitaler Augenbelastung
- Behandlung der allergischen Konjunktivitis
- Netzhautversorgung bei Frühgeborenen
- Genetische Tests bei Augenerkrankungen
- Forschungskoordination
- Vollständiges Transkript
Expertise in pädiatrischer Ophthalmologie
Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, ist eine international anerkannte Expertin auf dem Gebiet der pädiatrischen Augenheilkunde mit einer Zusatzausbildung in Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Als Professorin für Augenheilkunde an der Universität Paris leitet sie die Abteilung für pädiatrische Ophthalmologie am Necker-Enfants Malades Hospital, Frankreichs führendem medizinischen Zentrum für Kinder.
Ihr klinischer Schwerpunkt umfasst Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts, Hornhautverletzungen, Erkrankungen der Augenoberfläche, Strabismus (Schielen) und oculoplastische Chirurgie. Ihre doppelte chirurgische Expertise ermöglicht eine umfassende Behandlung komplexer kindlicher Augenerkrankungen, die sowohl funktionelle als auch ästhetische Korrekturen erfordern.
Prävention von Myopie im Kindesalter
Moderne Strategien zur Myopiekontrolle sind ein Schwerpunkt in der Praxis von Dr. Bremond-Gignac. Angesichts weltweit steigender Raten von Kurzsichtigkeit bei Kindern setzt sie auf evidenzbasierte Interventionen wie spezielle Kontaktlinsen, niedrigdosierte Atropin-Augentropfen und Protokolle für Aktivitäten im Freien.
"Heute wissen wir, dass es bei Myopie nicht nur um Brillen geht – es geht darum, die Verlängerung des Augapfels zu verlangsamen, die zu hohen Dioptrienwerten führt", erklärt Dr. Bremond-Gignac. Ihre Forschung trägt zu internationalen Leitlinien zur Prävention schwerer Myopiekomplikationen wie Netzhautablösung im Erwachsenenalter bei.
Risiken digitaler Augenbelastung
Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, warnt vor den neu auftretenden Gefahren durch anhaltende Nutzung von 3D- und Virtual-Reality-Geräten bei Kindern. "Sich entwickelnde Sehsysteme sind durch digitale Überexposition besonderen Risiken ausgesetzt", betont sie und verweist auf Studien, die übermäßige Bildschirmzeit mit Akkommodationskrämpfen und binokularen Sehstörungen in Verbindung bringen.
Ihre Klinik setzt die 20-20-20-Regel (20 Sekunden Pause alle 20 Minuten) um und empfiehlt Blaulichtfilter für schulpflichtige Gerätenutzer. Frühes Eingreifen kann anhaltende Symptome von Augenbelastung und Kopfschmerzen bei technikexponierten Kindern verhindern.
Behandlung der allergischen Konjunktivitis
Als führende Spezialistin für Erkrankungen der Augenoberfläche behandelt Dr. Bremond-Gignac jährlich tausende Fälle von pädiatrischer allergischer Konjunktivitis. "Viele Eltern verwechseln Allergiesymptome mit Infektionen", beobachtet sie und betont die Differentialdiagnose durch Tränenfilmanalyse und Allergentests.
Ihre Behandlungsprotokolle kombinieren konservierungsmittelfreie Antihistaminika-Tropfen mit kalten Kompressen und Umweltmodifikation. Bei schweren Fällen hat sie Immuntherapieansätze speziell für pädiatrische Patienten entwickelt.
Netzhautversorgung bei Frühgeborenen
Die Frühgeborenenretinopathie (Retinopathia praematurorum, ROP) bleibt ein kritischer Schwerpunkt für Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD. In der Level-IV-Neugeborenenintensivstation des Necker-Hospitals setzt sie fortschrittliche Screeningprotokolle unter Verwendung von Weitwinkel-Digitalbildgebung ein, um Gefäßanomalien bei Frühgeborenen zu erkennen.
"Der Zeitpunkt ist bei ROP entscheidend – wir können Erblindung durch Laser- oder Anti-VEGF-Injektionen in präzisen Entwicklungsfenstern verhindern", erklärt sie. Ihre Arbeit hat die Überlebensraten von Kindern verbessert, die bereits in der 24. Schwangerschaftswoche geboren wurden.
Genetische Tests bei Augenerkrankungen
Durch das OPHTARA-Zentrum für seltene Augenerkrankungen integriert Dr. Bremond-Gignac Next-Generation-Gensequenzierung in die pädiatrische ophthalmologische Praxis. "Über 500 Gene verursachen vererbte Augenerkrankungen", bemerkt sie und hebt hervor, wie molekulare Diagnosen die Prognose und Familienplanung informieren.
Ihr Team koordiniert Frankreichs SENSGENE-Netzwerk, das die Diagnose von Erkrankungen wie angeborenen Katarakten und retinalen Dystrophien durch gemeinsame Genomdatenbanken und Telemedizinkonsultationen beschleunigt.
Forschungskoordination
Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD, leitet zwei nationale Forschungszentren (CLAIROP und OPHTARA) und führt gleichzeitig den Vorsitz von ERN-EYE, dem europäischen Referenznetzwerk für seltene Augenerkrankungen. Mit über 160 begutachteten Publikationen reicht ihre Arbeit von klinischen Studien zu neuen Myopiebehandlungen bis zu chirurgischen Innovationen in der pädiatrischen Hornhauttransplantation.
Als ehemalige Präsidentin der European Association for Vision and Eye Research gestaltet sie weiterhin internationale Standards zur Erhaltung der Sehkraft bei Kindern. "Jedes Kind verdient optimales Sehen – unsere Forschung macht das selbst in komplexen Fällen möglich", bekräftigt Dr. Bremond-Gignac.
Vollständiges Transkript
Dr. Anton Titov, MD: Hallo aus Paris! Wir sind bei Dr. Dominique Bremond-Gignac, einer weltbekannten pädiatrischen Ophthalmologin und Augenärztin für Kinder. Sie ist auch in Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ausgebildet. Heute besprechen wir wichtige Themen zum Sehvermögen bei Kindern.
Moderne Methoden zur Prävention und Behandlung von Kurzsichtigkeit oder Myopie bei Kindern. Wie 3D- und Virtual-Reality-Geräte die Augen von Kindern schädigen können. Wir sprechen über allergische Konjunktivitis und trockenes Auge, beides sehr häufige Probleme. Wir behandeln Netzhautprobleme bei frühgeborenen Babys. Außerdem geht es um genetische Tests zur Ursachenfindung seltener Augenerkrankungen.
Lassen Sie mich Ihnen zunächst einige Höhepunkte der beruflichen Laufbahn von Professorin Dominique Bremond-Gignac vorstellen. Dr. Dominique Bremond-Gignac ist Professorin für Augenheilkunde an der Universität Paris und Leiterin der Abteilung für pädiatrische Ophthalmologie am Necker-Enfants Malades Hospital in Paris.
Klinische und Forschungsschwerpunkte von Dr. Dominique Bremond-Gignac umfassen Diagnose und Behandlung pädiatrischer Augenerkrankungen, insbesondere im vorderen Augenabschnitt, Hornhautverletzungen, Augenoberfläche, Strabismus und plastische Chirurgie der Augenumgebung.
Dr. Dominique Bremond-Gignac ist Vorstandsmitglied der World Strabismus and Pediatric Ophthalmology Society. Sie war 2021 Präsidentin der European Association for Vision and Eye Research.
Dr. Dominique Bremond-Gignac leitet zwei nationale französische Forschungszentren für Augenerkrankungen: das CLAIROP Research Clinical Center und das OPHTARA-Zentrum für seltene Augenerkrankungen (SENSGENE). Sie ist auch Leiterin von ERN-EYE, einem europäischen Referenznetzwerk für seltene Augenerkrankungen.
Dr. Dominique Bremond-Gignac hat über 160 begutachtete Publikationen in internationalen medizinischen Zeitschriften verfasst und mitverfasst. Sie veröffentlichte über 50 Buchkapitel zur Behandlung von Augenerkrankungen und hielt zahlreiche Vorträge auf internationalen Konferenzen zur Erforschung und Behandlung von Augenerkrankungen.
Dr. Anton Titov, MD: Dr. Dominique Bremond-Gignac, hallo und willkommen!
Dr. Dominique Bremond-Gignac, MD: Hallo, Dr. Anton Titov. Vielen Dank für die Einführung.