Optimierung der Hirntumorbehandlung durch Präzisionsmedizin: Strategien zur Verbesserung der Langzeitprognose.

Optimierung der Hirntumorbehandlung durch Präzisionsmedizin: Strategien zur Verbesserung der Langzeitprognose.

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Dr. Anton Titov, MD, erläutert Behandlungsstrategien für gutartige und bösartige Hirntumoren.

Optimierung der Hirntumorbehandlung: Ein Leitfaden zu Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie

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Hirntumordiagnostik mittels MRT

Dr. Mika Niemela, MD, bezeichnet die Magnetresonanztomographie (MRT) als entscheidenden diagnostischen Test für Hirntumoren. Er erläutert Dr. Anton Titov, MD, dass eine MRT bei Erwachsenen in den meisten Fällen zuverlässig zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren unterscheiden kann. Diese Erstdiagnose ist entscheidend, da sie Patienten unmittelbar verschiedenen Behandlungspfaden zuordnet. Die MRT-Befunde bilden die Grundlage für alle weiteren Therapieentscheidungen.

Behandlung gutartiger Hirntumoren

Bei gutartigen Hirntumoren ist eine Operation häufig die einzige notwendige Behandlung. Dr. Mika Niemela, MD, betont, dass nach vollständiger Entfernung keine zusätzlichen Therapien wie Strahlentherapie oder Chemotherapie erforderlich sind. Das Ziel ist die vollständige chirurgische Resektion zur Heilung. Dieser Ansatz unterstreicht die Bedeutung einer präzisen Erstdiagnose durch die MRT.

Kombinierte Therapie bei bösartigen Tumoren

Die Behandlung bösartiger Hirntumoren erfordert einen multimodalen Ansatz. Dr. Mika Niemela, MD, hebt hervor, dass eine Kombination aus Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie essenziell ist. Im Gespräch mit Dr. Anton Titov, MD, weist er darauf hin, dass alle diese Behandlungsoptionen verfügbar und routinemäßig eingesetzt werden. Diese kombinierte Modalitätentherapie ist Standard bei aggressiven Hirntumoren wie Glioblastomen und zielt darauf ab, die Überlebensprognose zu verbessern.

Fortschritte in der Hirntumor-Chemotherapie

In den letzten 5–10 Jahren hat sich die Prognose bei Hirntumoren erheblich verbessert. Dr. Mika Niemela, MD, führt dies auf das orale Chemotherapeutikum Temozolomid zurück. Er berichtet Dr. Anton Titov, MD, dass Temozolomid ein wirksames Medikament mit geringen Nebenwirkungen sei, das Patienten gut vertragen. Seine Effektivität hat die Überlebensprognose bei hochmalignen Glioblastomen nahezu verdoppelt.

Operative Expertise und Prognose

Die Erfahrung des Chirurgen ist der wichtigste prognostische Faktor in der Hirntumorbehandlung. Dr. Mika Niemela, MD, erklärt, dass mit zunehmender Operationserfahrung mehr Tumor sicher entfernt werden kann. Im Gespräch mit Dr. Anton Titov, MD, erläutert er, dass eine umfassende Tumorresektion auch bei bösartigen Tumoren zu einer besseren Prognose führt. Dieses inzwischen wissenschaftlich belegte Prinzip unterstreicht den Wert der Behandlung durch einen erfahrenen Neurochirurgen.

Behandlung von Tumoren der Schädelbasis

Bei Tumoren der Schädelbasis unterscheiden sich die Behandlungsstrategien. Dr. Mika Niemela, MD, weist darauf hin, dass es manchmal sicherer ist, einen kleinen Tumorrest zu belassen, um kritische neurale Strukturen nicht zu gefährden. Diese Tumoren wachsen oft langsam und bedrohen das Leben nicht unmittelbar. Sollte ein Restwachstum auftreten, kann eine stereotaktische Strahlentherapie als hochpräzise Nachbehandlung eingesetzt werden.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Neue Behandlungen für Hirntumoren befinden sich in der Entwicklung. Wie wählt man die richtige Kombination aus Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie für Hirntumoren? Ein führender Hirntumor-Neurochirurg erörtert wichtige Entscheidungen. Die Behandlungsoptionen für Hirntumoren sind heute vielfältig.

Dr. Anton Titov, MD: Es gibt mehrere Methoden der Hirntumortherapie. Sie werden zusammen mit der Neurochirurgie eingesetzt. Wie behandeln Sie Patienten mit Hirntumoren?

Dr. Anton Titov, MD: Wie erreicht man die besten Ergebnisse der Hirntumortherapie?

Dr. Mika Niemela, MD: Ja. Zuerst betrachten wir die Hirntumorsymptome, dann eine MRT. Die MRT ist der Schlüsseltest in der Diagnostik. Sprechen wir über Erwachsene und über Hirntumoren, nicht über Kleinhirntumoren.

Anhand einer Hirn-MRT kann man in den meisten Fällen zuverlässig sagen, ob ein Hirntumor gutartig oder bösartig ist. Diese Art der Tumordiagnose teilt die Patienten in Gruppen ein.

Dr. Mika Niemela, MD: Denn bei gutartigen Tumoren benötigt man nicht unbedingt andere Behandlungen außer der Operation. Sprechen wir über bösartige Hirntumoren. Dann muss man an eine Strahlentherapie denken.

Dr. Anton Titov, MD: Man muss auch nach der Operation eine Chemotherapie einsetzen.

Dr. Mika Niemela, MD: Dann führen wir bei bösartigen Hirntumoren eine kombinierte Behandlung durch. Wir haben hier alle Behandlungsoptionen für Hirntumoren verfügbar. An der Universität Helsinki wird viel geforscht. Wir arbeiten international an experimentellen Methoden der Hirntumorbehandlung zusammen.

Wir führen klinische Studien zur postoperativen Behandlung von Hirntumoren durch.

Dr. Mika Niemela, MD: Ja. In den letzten 5 bis 10 Jahren hat sich die Prognose bei bösartigen Hirntumoren erheblich verbessert. Die Prognose der Hirntumorbehandlung hat sich aufgrund wirksamer Chemotherapie verbessert. Temozolomid war ein fantastisches Medikament, weil Patienten es oral einnehmen können. Temozolomid hat sehr geringe Nebenwirkungen.

Den Patienten geht es gut. Die Überlebensprognose bei Glioblastomen hat sich bei diesen hochmalignen Tumoren fast verdoppelt.

Dr. Anton Titov, MD: Sind Ihnen andere zusätzliche Chemotherapieoptionen für bösartige Hirntumoren bekannt? Neben Temozolomid könnten neue Therapiemethoden in der Forschungs- und Entwicklungsphase sein.

Dr. Mika Niemela, MD: Es gibt einige bioaktive Medikamente, Immuntherapie, die in der Melanombehandlung angewendet wird. Immuntherapie für Hirntumoren könnte möglich sein. Aber mir ist kein spezifisches Medikament für die Behandlung bösartiger Hirntumoren bekannt, das derzeit untersucht wird.

Es ist sehr wichtig zu betonen, dass der wichtigste prognostische Faktor in der Hirntumorbehandlung nach wie vor die Expertise des Chirurgen ist.

Dr. Mika Niemela, MD: Genau. Je mehr man operiert, desto mehr Erfahrung hat man, um so viel Hirntumor wie möglich zu entfernen. Denn es ist sinnvoll, dass je mehr Tumor man entfernt, desto besser die Prognose ist, selbst wenn es sich um einen bösartigen Hirntumor handelt.

Aber es dauerte lange, dieses Ergebnis genau wissenschaftlich zu belegen. Aber so ist es.

Dr. Mika Niemela, MD: Bei gutartigen Hirntumoren ist es natürlich, dass man alles entfernen muss, wenn man den Tumor heilen will. Aber bei einigen Tumoren der Schädelbasis ist es sicherer, etwas Tumor zu belassen, weil Tumoren der Schädelbasis langsam wachsen. Sie bedrohen das Leben des Patienten nicht.

Dann kann man eine stereotaktische Strahlentherapie hinzufügen, wenn dieser Hirntumorrest später wächst.