Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) oder Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVR) – eine Erklärung.

Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) oder Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVR) – eine Erklärung.

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Dr. Marc Pelletier, MD, ein führender Experte für den kathetergestützten Aortenklappenersatz, erläutert das TAVI-Verfahren (Transkatheter-Aortenklappenimplantation). Er beschreibt detailliert, wie diese minimalinvasive Technik die Behandlung der Aortenstenose revolutioniert hat. Dr. Pelletier zeichnet die Entwicklung des Eingriffs von der traditionellen offenen Herzchirurgie nach und hebt die deutlich verkürzten Krankenhausaufenthalte sowie kürzeren Erholungszeiten für Patienten hervor. TAVI ermöglicht eine schnellere, weniger schmerzhafte Genesung und liefert dabei exzellente klinische Ergebnisse.

Transkatheter-Aortenklappenersatz: Ein minimalinvasiver Durchbruch bei Aortenstenose

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TAVI-Verfahren im Überblick

Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) oder der -ersatz (TAVR) ist ein modernes Verfahren zur Behandlung der Aortenklappenstenose. Dr. Anton Titov, MD, erörtert diesen innovativen Herzengriff mit dem erfahrenen Chirurgen Dr. Marc Pelletier, MD. TAVI markiert einen Wendepunkt in der Behandlung von Herzklappenerkrankungen.

Dr. Marc Pelletier, MD, bezeichnet TAVI als den bedeutendsten Fortschritt der Herzchirurgie in seiner Karriere. Der Ansatz nutzt kathetergestützte Technologie, um eine neue Aortenklappe ohne offene Herzoperation einzusetzen.

Entwicklung der Aortenklappenchirurgie

Das TAVI-Verfahren geht auf die Pionierarbeit von Dr. Alain Cribier in Frankreich vor etwa 15 Jahren zurück. Dr. Marc Pelletier, MD, erläutert, wie dabei Prinzipien der Koronarstentimplantation auf die Aortenklappenbehandlung übertragen wurden. Diese Entwicklung brach mit jahrzehntelang etablierten chirurgischen Methoden.

Das revolutionäre Konzept veränderte das Behandlungsparadigma der Aortenstenose grundlegend. Es vereint interventionell-kardiologische Techniken mit chirurgischer Präzision und Ergebnissen.

Operationstechnik und Zugangsweg

Bei etwa 90 % der Patienten erfolgt der TAVR-Eingriff über die Leiste. Dr. Marc Pelletier, MD, beschreibt den Zugang via Arteria femoralis durch zwei kleine Schnitte von unter einem Zentimeter Länge. Über die Leistenarterie wird ein Katheter bis zur Aortenklappe vorgeschoben.

Das Kernprinzip: Die neue Klappe wird innerhalb der alten, erkrankten Klappe platziert und verdrängt diese. Eine Stentstruktur verankert die Klappe sicher, sodass sie sofort ihre Funktion übernimmt. Die chirurgische Entfernung der verkalkten Klappe entfällt.

Patientenvorteile und Genesung

TAVI bietet im Vergleich zur herkömmlichen Chirurgie erhebliche Vorteile. Dr. Marc Pelletier, MD, hebt die Unterschiede hervor: Während die traditionelle Methode Sternotomie oder Rippenschnitte, Herz-Lungen-Maschine, Vollnarkose, 1–2 Tage Intensivstation und etwa fünf Tage Krankenhausaufenthalt erforderte,

ermöglicht TAVI oft denselben Klappenersatz ohne Vollnarkose. Die Dauer beträgt nur 1–1,5 statt 3–4 Stunden. Patienten umgehen die Intensivstation, erholen sich im Aufwachbereich und können meist am nächsten Tag nach Hause. Die Genesung ist mit minimalen Aktivitätseinschränkungen und lediglich leichten Leistenbeschwerden verbunden.

Klinische Bedeutung von TAVI

Die klinische Bedeutung von TAVI ist nach Dr. Marc Pelletier, MD, beachtlich. Die Methode hat den Behandlungsalgorithmus bei Aortenstenose vollständig verändert. Sie macht Klappenersatz für Hochrisikopatienten zugänglich, für die eine herkömmliche Operation nicht infrage kam.

Dr. Anton Titov, MD, und Dr. Marc Pelletier, MD, betonen, wie TAVI die Kardiologie revolutioniert hat. Das Verfahren gewährleistet exzellente Ergebnisse bei deutlich reduziertem Trauma, kürzerer Erholungszeit und geringerem Ressourcenverbrauch. Mit technischen Verbesserungen profitieren zunehmend mehr Patientengruppen.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: TAVI oder TAVR, die Transkatheter-Aortenklappenimplantation bzw. der -ersatz, ist ein modernes Verfahren zur Behandlung der Aortenklappenstenose. Könnten Sie den TAVR- oder TAVI-Eingriff beschreiben? Worin unterscheidet er sich von klassischen Methoden?

Dr. Marc Pelletier, MD: TAVI hat die Herzchirurgie grundlegend verändert. Für mich als Herzchirurg ist es der größte Fortschritt, den ich in meiner Laufbahn erlebt habe.

Es begann mit Dr. Alain Cribier in Frankreich vor etwa 15 Jahren. Die Idee war, das Prinzip der Koronarstentimplantation auf die Aortenklappe zu übertragen.

Bei etwa 90 % der Patienten erfolgt TAVI über die Leiste. Der Zugang verläuft durch die Arteria femoralis mit zwei kleinen Schnitten von unter einem Zentimeter.

Der Katheter wird durch die Leistenarterie in die Aorta und durch die Aortenklappe vorgeschoben.

Dr. Anton Titov, MD: Das Konzept von TAVR ist: Man platziert die neue Klappe in der alten, verdrängt diese und setzt eine Klappe mit Stent ein, die sofort funktioniert.

Das hat vielen Patienten geholfen. TAVI ersetzte die alte Methode, bei der das Brustbein oder die Rippen durchtrennt werden mussten – was heute entfällt.

Dr. Marc Pelletier, MD: Traditionell waren Herz-Lungen-Maschine, Vollnarkose, 1–2 Tage Intensivstation und etwa fünf Tage Krankenhausaufenthalt nötig.

TAVI ermöglicht denselben Eingriff oft ohne Vollnarkose in nur 1–1,5 Stunden. Patienten kommen nicht auf die Intensivstation, sondern in den Aufwachbereich und können meist am nächsten Tag nach Hause. Es gibt kaum Einschränkungen, nur leichte Leistenbeschwerden. TAVI hat die Aortenklappenbehandlung revolutioniert.

Dr. Anton Titov, MD: Das war wirklich bemerkenswert zu beobachten!