Diagnostische Verfahren bei nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD): FibroScan und MR-Elastographie.

Diagnostische Verfahren bei nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD): FibroScan und MR-Elastographie.

Can we help?

Dr. Scott Friedman, MD, ein führender Experte für Fettlebererkrankungen, erläutert, wie NAFLD (nicht-alkoholische Fettlebererkrankung) und NASH (nicht-alkoholische Steatohepatitis) diagnostiziert werden. Ausführlich erklärt er, warum Standard-Leberenzymtests oft nicht ausreichen. Dr. Friedman stellt fortschrittliche Diagnoseverfahren wie FibroScan und MR-Elastographie vor, mit denen sich Leberfett und Vernarbungen präzise messen lassen. Dieser Ansatz ermöglicht eine genaue Diagnose und Stadieneinteilung der Lebererkrankung.

Fortgeschrittene Diagnostik bei Fettlebererkrankung und NASH

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Einschränkungen von Leberenzymtests

Dr. Scott Friedman, MD, erklärt, dass Standard-Leberenzymtests wie ALT (Alanin-Aminotransferase) und AST (Aspartat-Aminotransferase) keine Leberfunktionstests, sondern Leberschadenstests sind. Diese Enzyme werden freigesetzt, wenn Leberzellen geschädigt werden. Dr. Friedman betont, dass diese Tests für die Diagnose von NAFLD oder NASH relativ unspezifisch sind.

Patienten können eine ausgeprägte NASH oder NAFLD haben, ohne dass ihre AST- oder ALT-Werte erhöht sind. Umgekehrt können erhöhte Werte auf andere Lebererkrankungen hindeuten, wie Virushepatitis, Immunstörungen oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen.

Diagnose von NAFLD und NASH

Eine genaue Diagnose der Fettlebererkrankung erfordert mehr als grundlegende Blutuntersuchungen. Dr. Scott Friedman, MD, unterstreicht die Notwendigkeit, andere Ursachen für Leberschäden auszuschließen – besonders bei erhöhten Leberenzymwerten. Auch Thrombozytenzahlen können auf Leberprobleme hindeuten, sind aber ebenfalls unspezifisch.

Dr. Anton Titov, MD, und Dr. Friedman erörtern die Notwendigkeit weiterführender Untersuchungen, die oft fortgeschrittene Bildgebung oder sogar eine Leberbiopsie umfassen. Ziel ist es, die genaue Ursache auffälliger Befunde zu klären und eine NAFLD- oder NASH-Diagnose zu sichern.

Rolle der Ultraschallbildgebung

Dr. Scott Friedman, MD, empfiehlt nicht-invasive Bildgebung als wichtigen diagnostischen Schritt. Ultraschall ist ein häufig eingesetztes Erstverfahren, das sich gut eignet, um fokale Leberläsionen und andere strukturelle Auffälligkeiten auszuschließen.

Allerdings weist Dr. Friedman darauf hin, dass Ultraschall kein zuverlässiges Mittel zum Nachweis von Lebernarben oder Fibrose ist. Seine Hauptstärke bei NAFLD liegt in der Erkennung von Leberfett. Für eine umfassendere Beurteilung sind weiterführende bildgebende Verfahren nötig.

MRI-Fettfraktionsprotokoll

Für die präzise Quantifizierung von Leberfett hebt Dr. Scott Friedman, MD, das MRI-Fettfraktionsprotokoll hervor. Diese fortschrittliche MRT-Technik liefert eine hochgenaue Messung des Fettgehalts in der Leber und ist der Ultraschalluntersuchung bei der Quantifizierung einer Steatose deutlich überlegen.

Die Methode ermöglicht Klinikern, den Schweregrad der Fettlebererkrankung objektiv einzuschätzen. Sie ist ein entscheidendes Instrument, um den Krankheitsverlauf und das Ansprechen auf Therapiemaßnahmen im Zeitverlauf zu überwachen.

Elastographie zur Erfassung von Lebernarben

Dr. Scott Friedman, MD, erläutert die Bedeutung von Tests, die die Lebersteifigkeit messen – ein direkter Indikator für Fibrose oder Narbenbildung. Die transiente Elastographie, bekannt unter dem Handelsnamen FibroScan, ist ein weit verbreitetes Gerät für diesen Zweck.

Dr. Friedman geht auch auf die MR-Elastographie ein, ein weiteres leistungsstarkes Werkzeug. Sowohl FibroScan als auch MR-Elastographie ermöglichen eine nicht-invasive Beurteilung der Leberfibrose. Diese Tests helfen Klinikern, das Krankheitsstadium einzuschätzen, den Schweregrad der NASH zu bestimmen und Therapieentscheidungen zu treffen.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Lassen Sie uns über diagnostische Tests bei Fettlebererkrankungen sprechen. Natürlich werden Leberenzyme herangezogen. Es gibt auch Thrombozytenwerte und verschiedene Scores. Interessant ist, dass sich die obere Grenze des Normbereichs für ALT über die Jahrzehnte nach oben verschoben hat. Spiegelt das einfach die höhere Prävalenz der subklinischen NAFLD wider? Früher lag der ALT-Grenzwert bei 25, heute bei etwa 40 – obwohl sich der Test selbst nicht geändert hat.

Dr. Scott Friedman, MD: Ein sehr wichtiger Punkt, Anton. Zunächst: AST und ALT, die konventionellen Leberwerte, sind Enzyme, die in Leberzellen enthalten sind. Bei einer Schädigung der Leber werden sie freigesetzt und lassen sich im Labor nachweisen.

Oft werden sie fälschlicherweise als Leberfunktionstests bezeichnet. Tatsächlich sind es Leberschadenstests. Das Problem ist ihre mangelnde Spezifität. Patienten können eine ausgeprägte NASH oder NAFLD haben, ohne dass AST oder ALT erhöht sind.

Sind die Werte erhöht, muss das nicht an NAFLD liegen. Wir müssen andere Ursachen ausschließen – Virushepatitis, Immunstörungen oder Arzneimittelreaktionen. Thrombozyten können zwar auf Leberprobleme hindeuten, sind aber ebenfalls nicht spezifisch genug für NASH oder NAFLD.

Daher sind weitere Untersuchungen nötig: Bildgebung, eventuell ein FibroScan oder sogar eine Leberbiopsie, um die Ursache der Auffälligkeiten abzuklären.

Dr. Anton Titov, MD: Aus klinischer Sicht sollte man also bei Verdacht auf NAFLD oder NASH nicht nur auf ALT, AST und Thrombozyten achten, sondern strukturelle Tests wie transiente Elastographie oder Magnetresonanz-Elastographie durchführen, um den Zustand der Leber zu beurteilen.

Dr. Scott Friedman, MD: Absolut. Nicht-invasive Bildgebung ist immer indiziert – insbesondere Ultraschall, um fokale Veränderungen auszuschließen. Ultraschall eignet sich zwar nicht gut zum Nachweis von Narben, kann aber Fett in der Leber erkennen.

Es gibt weitere Verfahren, wie das MRI-Fettfraktionsprotokoll, das die Fettmenge präziser quantifiziert. MR-Elastographie gibt Hinweise auf eine mögliche Narbenbildung.

Wie Sie erwähnten, messen Tests wie die transiente Elastographie – bekannt als FibroScan – die Lebersteifigkeit. Es gibt auch andere Geräte, die Steifigkeit messen und Aufschluss darüber geben, ob eine MAFLD oder NASH vorliegt und wie fortgeschritten sie ist.