Lungenkrebs. Nicht-chirurgische Behandlungsoptionen. Stereotaktische Körperbestrahlung (SBRT). SBRT. Perkutane Tumorablation (thermisch und kryogen). 3

Lungenkrebs. Nicht-chirurgische Behandlungsoptionen. Stereotaktische Körperbestrahlung (SBRT). SBRT. Perkutane Tumorablation (thermisch und kryogen). 3

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Dr. Michael Lanuti, MD, ein führender Experte für Thoraxchirurgie und Lungenkrebsbehandlung, erläutert, wie die stereotaktische Körperradiotherapie (SBRT) und perkutane Ablationstechniken wirksame nicht-chirurgische Alternativen für Patienten mit Frühstadium-Lungenkrebs darstellen, die aufgrund von Alter, eingeschränkter Lungenfunktion oder anderen Begleiterkrankungen nicht operiert werden können. Mit diesen Verfahren lassen sich lokale Kontrollraten von 85–90 % erzielen.

Fortschrittliche nicht-chirurgische Behandlungen bei frühem Lungenkrebs

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SBRT bei Lungenkrebs

Die stereotaktische Körperradiotherapie (SBRT) hat sich zu einer weit verbreiteten und wirksamen Behandlung für ältere Patienten mit frühem Lungenkrebs entwickelt. Laut Dr. Michael Lanuti, MD, bietet SBRT ausgezeichnete lokale Ansprechraten von typischerweise 85 % bis 90 %. Diese nicht-invasive Strahlentherapie verabreicht hochfokussierte, intensive Strahlendosen an den Tumor und schont dabei das umliegende gesunde Lungengewebe.

Sie ist besonders wertvoll für Patienten, die aufgrund eingeschränkter kardiopulmonaler Reserve oder anderer gravierender Gesundheitsprobleme nicht operiert werden können.

Perkutane Thermoablation

Die perkutane Thermoablation bietet eine weitere wirksame lokale Therapieoption für inoperable Lungentumore. Dr. Michael Lanuti, MD, beschreibt diese als "heiße oder kalte" Verfahren. Bei diesen minimal-invasiven Eingriffen wird eine Sonde unter CT- oder Ultraschallkontrolle direkt in den Tumor eingeführt.

Die Thermoablationstechnologie wird stetig weiterentwickelt, sodass Ärzte zunehmend größere Tumore in einer einzigen Sitzung behandeln können. Damit stellt sie eine entscheidende Alternative für nicht-operable Patienten dar.

Radiofrequenz- versus Kryoablation

Die Wahl zwischen "heißer" Radiofrequenzablation und "kalter" Kryoablation hängt maßgeblich von der Tumorbeschaffenheit ab. Dr. Michael Lanuti, MD, erläutert, dass die Radiofrequenzablation (RFA) Hitze zur Zerstörung von Krebszellen einsetzt und sich für Tumore am Lungenrand eignet.

Im Gegensatz dazu friert die Kryoablation den Tumor ein und wird bevorzugt, wenn die Läsion nahe an Interkostalnerven unter den Rippen liegt. Der Einsatz von Kryotherapie in diesen sensiblen Bereichen führt zu weniger Neuralgien oder Nervenproblemen nach dem Eingriff und verhindert schmerzhafte Syndrome im Rücken.

Ideale Tumorgröße & Lage

Die Wirksamkeit der perkutanen Ablation hängt eng mit der Größe und Lage des Lungentumors zusammen. Laut Dr. Lanuti ist die Radiofrequenzablation am effektivsten bei Tumoren mit einem Durchmesser von bis zu 3 Zentimetern. Größere Tumore weisen bei der Ablationstherapie oft höhere Misserfolgsraten auf.

Allerdings können Mikrowellenablationssonden manchmal eingesetzt werden, um größere Krebsläsionen wirksam zu veröden. Die Tumorlage ist ebenso kritisch: Periphere Tumore sind allgemein zugänglicher und sicherer mit diesen lokalisierten Techniken zu behandeln als zentrale Tumore in der Nähe großer Atemwege oder Blutgefäße.

Operation bleibt Goldstandard

Trotz der Fortschritte bei nicht-chirurgischen Optionen bleibt die Operation der Goldstandard in der Lungenkrebsbehandlung, sofern möglich. Dr. Michael Lanuti, MD, betont, dass die chirurgische Resektion die erste Wahl zur Heilung bei geeigneten Patienten ist. Die Entscheidung für Ablation oder SBRT fällt nur, wenn keine operative Option besteht.

Dr. Anton Titov, MD, und Dr. Lanuti bestätigen, dass Patienten mit niedrigem Operationsrisiko dringend zur Operation als definitivster Behandlung geraten wird.

Patientenauswahlkriterien

Die Auswahl des richtigen Patienten für jede lokale Therapie erfordert eine sorgfältige Bewertung durch ein multidisziplinäres Team. Diese Behandlungen kommen primär für Patienten infrage, die zu alt sind, eine unzureichende Lungenfunktion haben oder über keine ausreichende kardiopulmonale Reserve für einen größeren Eingriff verfügen. Wie Dr. Lanuti hervorhebt, haben manche Patienten bereits Strahlung in der Nähe der Tumorstelle erhalten, was SBRT ungeeignet macht und die Ablation zur besseren Alternative werden lässt.

Sogar operationsfähige Patienten, die sich gegen einen Eingriff entscheiden, können für diese lokalisierten Behandlungen in Betracht gezogen werden, obwohl die Operation für eine potenzielle Heilung weiterhin als überlegen gilt.

Behandlungserfolgsraten

Der Erfolg nicht-chirurgischer lokaler Therapien zeigt sich in hohen Raten lokaler Kontrolle und Tumoransprechen. Dr. Michael Lanuti, MD, nennt beeindruckende lokale Ansprechraten von 85 % bis 90 % für die stereotaktische Körperradiotherapie. Diese Ergebnisse machen SBRT und Ablation zu überzeugenden Optionen für eine spezifische Patientengruppe, die ansonsten begrenzte kurative Möglichkeiten hätte.

Diese Techniken bieten eine Einmalbehandlung, die den Primärtumor wirksam zerstören kann, und ermöglichen nicht-operablen Patienten eine Chance auf langfristige Kontrolle und verbesserte Lebensqualität.

Vollständiges Transkript

Dr. Michael Lanuti, MD: Die nicht-chirurgische Behandlung von Lungenkrebs umfasst die stereotaktische Körperradiotherapie (SBRT) und die perkutane Ablation ("heiß" und "kalt"). Einige Lungenkrebspatienten sind zu schwach oder zu alt für eine Operation. Dann ist eine neue, bahnbrechende Lungenkrebstherapie indiziert.

Lungenkrebs wird nach Möglichkeit durch chirurgische Resektion behandelt. Die Operation erfolgt entweder offen oder minimal-invasiv. Es stehen jedoch andere lokale Therapieoptionen zur Verfügung. Eine davon ist die Radiofrequenzablation von Lungentumoren. Es gibt auch die Kryoablation von Lungentumoren.

Dr. Anton Titov, MD: Was können Sie zu lokalen Therapieoptionen für Lungenkrebspatienten sagen?

Dr. Michael Lanuti, MD: Ja, das sind interessante Aspekte der Lungenkrebsbehandlung. Manchmal ist ein Patient zu betagt. Manchmal hat ein Lungenkrebspatient nicht genug Lungenfunktion oder nicht genug kardiopulmonale Reserve. Dann könnten diese Patienten von nicht-chirurgischen Behandlungsoptionen profitieren.

Wenn sie ein frühes Lungenkrebsstadium haben, stehen uns andere Therapiemethoden zur Verfügung. Dazu gehört die Strahlentherapie, insbesondere die stereotaktische Körperradiotherapie, kurz SBRT. Diese ist heute sehr verbreitet für ältere Patienten mit Lungenkrebs.

Die stereotaktische Körperradiotherapie ist eine gute Behandlungsoption mit lokalen Ansprechraten im Bereich von 85 % bis 90 %. Weitere Optionen umfassen die Radiofrequenzablation von Lungentumoren. Der Fachbegriff lautet perkutane Ablation mit Thermoverfahren. Wir können also heiße oder kalte Lungenkrebstherapien durchführen.

Manchmal gibt es einen kleinen Lungentumor an der Peripherie der Lunge. Dann wünscht man sich eine Einmalbehandlungsoption. Manchmal ist der Patient nicht für eine Strahlentherapie geeignet, etwa weil er bereits in der Nähe des Tumors bestrahlt wurde.

Diese Tumorablationstechniken sind sehr gut. Allerdings versagen sie bei Tumoren über 3 Zentimeter häufiger. Aber wir können größere Tumore mit einer Mikrowellensonde in einer einzigen Behandlung veröden.

Wir setzen Radiofrequenzablation bei Tumoren am Lungenrand ein. Dann verwenden wir die kalte Kryotherapie, um kein Schmerzsyndrom im Rücken zu verursachen, wenn Tumore nahe an Interkostalnerven liegen.

Diese Nerven verlaufen unter den Rippen und sind für die Hautinnervation verantwortlich. Daher setzen wir Kryotherapie ein, um weniger Neuralgien oder Nervenprobleme zu verursachen. Die Thermoablationstechnologie entwickelt sich weiter und wird für größere Tumore immer besser.

Aber Radiofrequenzablation eignet sich nur für Tumore bis 3 Zentimeter. Was spricht für diese lokalisierten Behandlungen wie Kryoablation oder perkutane Radiofrequenzablation?

Dr. Anton Titov, MD: Geht es um die schnellere Erholung bei ähnlichen Ergebnissen im Vergleich zu einer offenen Operation? Oder hauptsächlich darum, ob der Patient den Eingriff medizinisch überhaupt tolerieren kann?

Dr. Michael Lanuti, MD: Ja, das ist eine gute Frage. Wir würden die perkutane Radiofrequenzablation wählen, wenn keine Operationsoption besteht. Die Operation bleibt der Behandlungsstandard, der Goldstandard.

Manchmal schätzen wir das Operationsrisiko als niedrig ein und raten zunächst zur Operation. Es gibt Patienten, die sich gegen eine Operation entscheiden, obwohl sie gute Kandidaten wären. Dann macht perkutane Radiofrequenzablation Sinn. Aber die Operation wäre immer noch die beste Therapie zur Heilung von Lungenkrebs.

Dr. Anton Titov, MD: Also ist die Operation die erste Wahl in der Lungenkrebsbehandlung und der Goldstandard, wenn Patienten den Eingriff tolerieren können.

Dr. Michael Lanuti, MD: Ja.