Rehabilitation nach Knieverletzungstherapie. Physiotherapie nach Knorpelreparatur. Dauer: 8 Wochen.

Rehabilitation nach Knieverletzungstherapie. Physiotherapie nach Knorpelreparatur. Dauer: 8 Wochen.

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Dr. Matthias Steinwachs, ein führender Experte für die Rehabilitation von Knieverletzungen, erläutert moderne Protokolle zur Genesung nach Operationen. Sein Ansatz ist personalisiert und kombiniert frühe Mobilisation mit kontrollierten Einschränkungen. Dr. Steinwachs betont die entscheidende Rolle von Bewegung für die Knorpelheilung und befürwortet den Einsatz von CPM-Geräten (kontinuierliche passive Bewegung) sowie PRP-Injektionen (plättchenreiches Plasma). Der Rehabilitationsprozess erstreckt sich über mehrere Monate und ist sorgfältig gestaffelt. Das Ziel ist die vollständige Rückkehr zur normalen Funktion und zu sportlichen Aktivitäten.

Optimierung der Knieverletzungsrehabilitation: Moderne Rehabilitationsprotokolle nach Operationen

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Individueller Rehabilitationsplan

Dr. Matthias Steinwachs, MD, betont, dass ein individualisierter Behandlungsansatz für eine erfolgreiche Knieverletzungsrehabilitation entscheidend ist. Dies gilt sowohl für den chirurgischen Eingriff als auch für den anschließenden Physiotherapieplan. Jeder Patient hat eine einzigartige Kombination aus Verletzungstyp, operativem Verfahren und persönlichen Zielen. Dr. Steinwachs erläutert, dass eine maßgeschneiderte Anpassung des Programms eine optimale Heilung und funktionelle Wiederherstellung gewährleistet.

Frühmobilisation und CPM

Moderne Knierehabilitationsprotokolle setzen auf eine frühe Mobilisation, die häufig bereits am ersten Tag nach der Operation beginnt. Dr. Matthias Steinwachs, MD, erklärt, dass diese frühe Bewegung für den Stoffwechsel, die Heilungsfähigkeit und die Gelenkernährung entscheidend ist. Oft kommt eine Continuous Passive Motion (CPM)-Maschine zum Einsatz, um das Gelenk passiv zu mobilisieren. Dies hilft, Verklebungen zu vermeiden, und ist ein wichtiger Faktor für die Knorpelheilung, da Bewegung die Stoffwechselaktivität im reparierten Gewebe deutlich steigert.

Kontrollierte Bewegungslimitierungen

Obwohl Bewegung gefördert wird, empfiehlt Dr. Steinwachs auch gezielte Bewegungseinschränkungen, um das heilende Gewebe zu schützen. Bei Verletzungen der Kniescheibe oder Trochlea ist anfangs das Vermeiden tiefer Beugung notwendig. Ein gängiges Protokoll sieht einen schrittweisen Anstieg der Bewegungsfreiheit vor: Zunächst wird das Knie für zwei Wochen auf 30 Grad limitiert, dann für weitere zwei Wochen auf 60 Grad, bevor auf 90 Grad gesteigert wird. Eine Schlüsselstrategie ist die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Bewegung, die es dem Physiotherapeuten erlaubt, das Gelenk behutsam weiter zu bewegen und so die Flexibilität sicher zu verbessern.

Entzündungskontrolle mit PRP

Die Kontrolle von Entzündungen ist ein Hauptziel in der ersten Rehabilitationsphase. Methoden umfassen Kühlung des Gelenks und entzündungshemmende Medikamente. Dr. Matthias Steinwachs, MD, setzt häufig Platelet-rich Plasma (PRP)-Injektionen direkt ins Kniegelenk ein. Er betont, dass PRP die Entzündungsreaktion wirksam ausbalanciert, Schmerzen reduziert und einen günstigen biologischen Heilungsprozess in Gang setzt. Diese biologische Therapie ist ein Grundpfeiler seines modernen Ansatzes in der postoperativen Versorgung.

Phasenweiser Genesungsverlauf

Die Rehabilitation nach Knieoperationen folgt einem strukturierten, phasenweisen Plan. Die ersten sechs Wochen bilden eine Schutzphase mit Teilbelastung an Gehstützen und der Nutzung einer CPM-Maschine zu Hause. Thromboseprophylaxe ist in dieser Zeit Standard. Nach diesen sechs Wochen beginnen Patienten mit normaler Belastung des Gelenks. Die nächste Phase umfasst medizinische Trainingstherapie, um den vollen Bewegungsumfang, die Belastbarkeit und die sensomotorische Funktion des Knies wiederherzustellen.

Rückkehr zum Sport

Die Dauer bis zur Rückkehr zum Sport hängt vollständig von Art und Schwere der Knieverletzung ab. Dr. Steinwachs nennt klare Zeitrahmen: Ein Sportler mit einer Bandverletzung benötigt typischerweise sechs bis acht Monate Rehabilitation. Bei Knorpelreparaturverfahren sind mindestens sechs Monate üblich, bevor eine Rückkehr zum Sport in Betracht gezogen wird. Dr. Matthias Steinwachs, MD, betont, dass die Eigenschaften des wiederhergestellten Knorpelareals und die individuelle Situation des Patienten vollständig in das Return-to-Play-Programm einfließen müssen.

Vollständiges Transkript

Dr. Matthias Steinwachs, MD: Rehabilitation ist entscheidend nach chirurgischer Behandlung von Knieband- und Meniskusverletzungen. Sie ist ebenso wichtig nach Knorpelreparatur und -behandlung.

Dr. Anton Titov, MD: Was ist der moderne Ansatz zur Rehabilitation nach Knieverletzungsbehandlung? Wie kombinieren Sie pharmakologische und physiotherapeutische Methoden?

Dr. Matthias Steinwachs, MD: Wir müssen den Behandlungsplan für jeden Patienten individualisieren. Das gilt für die Kniechirurgie ebenso wie für den Rehabilitationsplan.

Wir beginnen meist mit der Mobilisation des Patienten am ersten Tag nach der Operation. Frühe Mobilisation halte ich für sehr wichtig – für den Stoffwechsel, die Heilungsfähigkeit, die Ernährung und so weiter.

Wir setzen auch eine CPM-Maschine (Continuous Passive Motion) ein, um das Gelenk passiv zu mobilisieren, Verklebungen zu vermeiden und die Knorpelernährung zu unterstützen. Gelenkbewegungen sind sehr wichtige Faktoren für die Knorpelheilung.

Man braucht Bewegung im Gelenk. Ohne sie ist die Stoffwechselaktivität im Knorpel niedrig – auch im reparierten Knorpel.

Wir empfehlen auch bestimmte Bewegungseinschränkungen während der Rehabilitation. Bei einem Defekt an der Kniescheibe oder Trochlea muss man zum Beispiel das Beugen des Knies eine Zeitlang vermeiden, damit sich das Gewebe regenerieren kann.

Normalerweise lege ich ein sechswöchiges Fenster für Teilbelastung fest. Zunächst rate ich zu einer Bewegungseinschränkung auf 30 Grad für zwei Wochen.

Nach weiteren zwei Wochen steigern wir auf 60 Grad, dann auf 90 Grad. Der Patient geht aktiv in 30-Grad-Schritten voran, aber ich erlaube einen passiven Bewegungsumfang durch den Physiotherapeuten, der 30 Grad weitergehen kann.

So können Patienten nach zwei Wochen Rehabilitation nicht nur 60 Grad passiv, sondern bis zu 90 Grad erreichen. Durch die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Bewegung lässt sich die Beugung und Funktion eines verletzten Gelenks besser fördern.

In der ersten Rehabilitationsphase beginnen wir mit entzündungshemmenden Maßnahmen. Wir kühlen das Gelenk und setzen entzündungshemmende Medikamente ein.

Ich verwende aber häufig Platelet-rich Plasma (PRP) im betroffenen Bereich. Der Patient erhält eine PRP-Injektion direkt ins Knie.

Wir sehen, dass die PRP-Injektion Entzündungen sehr gut ausbalanciert. Die Gelenkschmerzen des Patienten nehmen dadurch ebenfalls ab.

Sie leitet einen biologischen Heilungsprozess ein. Daher ist sie sinnvoll.

Wir setzen auch Thromboseprophylaxe für die ersten sechs Wochen ein, während der Patient Gehstützen benutzt. Jeder Patient mietet eine CPM-Maschine für sechs Wochen zur Nutzung zu Hause.

Das nennt man die Schutzphase. Nach sechs Wochen beginnt der Patient mit normaler Belastung des Gelenks.

Danach starten wir mit medizinischer Trainingstherapie, um die normale Kniefunktion wiederherzustellen. Wir arbeiten an Bewegungsumfang, Belastbarkeit und sensomotorischer Funktion.

Die Zeit bis zur Rückkehr zum Sport hängt von der Art der Knieverletzung ab. Bei Bandverletzungen braucht ein Sportler in der Regel sechs bis acht Monate, bevor er wieder Sport treiben kann.

Bei Knorpelreparatur sind mindestens sechs Monate Rehabilitation üblich. Dann kann ein Sportler allmählich zurückkehren.

Jedes wiederhergestellte Knorpelareal hat seine eigenen Eigenschaften, die den optimalen Rehabilitationsplan bestimmen. Die individuelle Situation jedes Patienten muss in das Rehabilitationsprogramm integriert werden.