Intrazerebrale Blutung

Intrazerebrale Blutung

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Dr. Mika Niemela, ein führender Experte für intrazerebrale Blutungen, erläutert die entscheidende Rolle der Prävention für den Behandlungserfolg bei Hirnblutungen. Er betont, dass die Behandlung von Bluthochdruck die wirksamste Strategie darstellt. Chirurgische Eingriffe bei hypertensiven Blutungen zeigen hingegen oft nur begrenzte Erfolge. Dr. Niemela weist auf geografische Unterschiede bei Schlaganfalltypen hin und hebt die höhere Inzidenz von hämorrhagischen Schlaganfällen in Asien hervor. Die Prognose bei intrazerebralen Blutungen hat sich über Jahrzehnte hinweg kaum verbessert.

Intrazerebrale Blutung
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Behandlung und Prognose der intrazerebralen Blutung: Ein Fokus auf Prävention

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Prävention als Schlüsselansatz

Dr. Mika Niemela, MD, betont, dass Prävention die beste Methode zur Behandlung von Hirnblutungen ist. Als wichtigsten Faktor nennt er die Behandlung von Bluthochdruck. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Ursachen zu bekämpfen, statt nur die Folgen zu behandeln. Eine wirksame Blutdruckkontrolle kann das Risiko einer primären intrazerebralen Blutung erheblich senken.

Grenzen chirurgischer Eingriffe

Dr. Mika Niemela, MD, erörtert die begrenzte Rolle der Chirurgie bei den meisten intrazerebralen Blutungen. Operationen haben sich bei hypertensiven Blutungen, insbesondere in den Basalganglien, als wenig vorteilhaft erwiesen. Eine Ausnahme bilden Hämatome in der hinteren Schädelgrube, die einen Hydrozephalus verursachen. In diesen speziellen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff zur Druckentlastung des Gehirns sinnvoll sein.

Einblicke in die Prognoseforschung

Dr. Mika Niemela, MD, teilt Erkenntnisse aus drei Jahrzehnten Forschung in Helsinki. Seine Arbeit konzentrierte sich auf frühe und späte prognostische Faktoren für den Verlauf von Hirnblutungen. Leider hat sich die Gesamtprognose der intrazerebralen Blutung in diesem Zeitraum kaum verbessert. Diese Stagnation unterstreicht die Schwere dieser Diagnose und den dringenden Bedarf an besseren Behandlungsstrategien.

Regionale Unterschiede bei Schlaganfällen

Dr. Anton Titov, MD, und Dr. Mika Niemela, MD, untersuchen interessante epidemiologische Muster. In asiatischen Bevölkerungsgruppen treten hypertensive Hirnblutungen häufiger auf als ischämische Schlaganfälle. In westeuropäischen Bevölkerungsgruppen ist es umgekehrt: Hier überwiegen ischämische Schlaganfälle. Diese Unterschiede könnten mit Ernährungsgewohnheiten und der unterschiedlichen Behandlung von Bluthochdruck in den Regionen zusammenhängen.

Behandelbare vaskuläre Läsionen

Dr. Mika Niemela, MD, erläutert, wann chirurgische Eingriffe angezeigt sind. Operationen kommen vor allem bei spezifischen strukturellen Blutungsursachen infrage. Dazu zählen Kavernome, zerebrale Aneurysmen und arteriovenöse Malformationen. Bei diesen vaskulären Läsionen kann die direkte Behandlung der Anomalie weitere Blutungen verhindern und die Prognose der Patienten erheblich verbessern.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Prävention ist der beste Weg, Hirnblutungen zu behandeln. Die Behandlung von Bluthochdruck ist entscheidend. Führender Neurochirurg zu Behandlungsoptionen und Prognose bei intrakraniellen Blutungen. Die intrazerebrale Blutung ist eines Ihrer besonderen Interessensgebiete in der klinischen Arbeit. Sie forschen auch zu Blutungen im Gehirn.

Dr. Mika Niemela, MD: Ja. Ich habe zu frühen und späten prognostischen Faktoren für den Verlauf von Patienten mit intrazerebraler Blutung geforscht.

Dr. Anton Titov, MD: Was haben Sie aus Ihrer Forschung über Blutungen im Gehirn gelernt?

Dr. Mika Niemela, MD: Hirnblutungen werden hier in Helsinki seit fast 30 Jahren untersucht. Es gab mehrere Fallserien von Patienten mit intrazerebraler Blutung. Leider hat sich die Prognose von Hirnblutungen nicht wesentlich verbessert. Es spielt keine Rolle, ob wir die Blutung behandeln oder nicht.

Chirurgische Eingriffe haben sich als wenig vorteilhaft erwiesen. Die Chirurgie hilft nicht viel, wenn eine hypertensive Hirnblutung in den Basalganglien auftritt. Liegt die Blutung dagegen in der hinteren Schädelgrube und verursacht einen Hydrozephalus,

könnte eine Operation vor allem wegen des Hydrozephalus sinnvoll sein. Aber wenn bei einem Hämatom der hinteren Schädelgrube kein Hydrozephalus vorliegt, ist es besser, die Blutung nicht direkt zu operieren.

Dr. Anton Titov, MD: Prävention ist die beste Methode zur Behandlung von Hirnblutungen. Die Behandlung von Bluthochdruck ist der Schlüssel. Hypertonie könnte besonders in Asien ein Problem sein. Dort gibt es mehr hypertensive Hirnblutungen als ischämische Schlaganfälle.

In den westlichen Ländern überwiegen dagegen ischämische Schlaganfälle. Vielleicht liegt das an unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten.

Dr. Mika Niemela, MD: In der westeuropäischen Bevölkerung sind ischämische Schlaganfälle vielleicht ein größeres Problem als Hirnblutungen. Je weiter man in den Osten geht, desto mehr Patienten leiden unter Bluthochdruck – ob behandelt oder unbehandelt.

Dr. Anton Titov, MD: Patienten könnten unbehandelten Bluthochdruck haben. Dann erleiden sie häufiger Hirnblutungen.

Dr. Mika Niemela, MD: Deshalb ist Prävention der Schlüssel für die Prognose bei intrazerebralen Blutungen. Nicht die Chirurgie. Wir operieren nur Kavernome, Aneurysmen oder arteriovenöse Malformationen, die eine Ursache für Hirnblutungen sein können.