Dr. Shai Izraeli, MD, ein führender Experte für pädiatrische Onkologie und Leukämie, erläutert die dringende Notwendigkeit eines weltweiten Zugangs zu modernen Krebstherapien für Kinder. Er betont die Bedeutung internationaler Kooperationen, um Ärzte auszubilden und die Versorgung in Entwicklungsländern zu verbessern, wo die Mehrheit der Krebserkrankungen im Kindesalter auftritt.
Verbesserung des globalen Zugangs zu moderner pädiatrischer Krebstherapie
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- Die globale onkologische Herausforderung bei pädiatrischen Krebserkrankungen
- Internationale Patientenversorgung und Ärzteausbildung
- Aufbau von Krebstherapie-Kooperationen in Entwicklungsländern
- Wichtige globale Kinderkrebstherapieprogramme
- Die moralische Verpflichtung für universellen Zugang zur Krebstherapie
- Grenzen überschreiten: Erkrankung und medizinisches Wissen
Die globale onkologische Herausforderung bei pädiatrischen Krebserkrankungen
Die globale Onkologie befasst sich mit den eklatanten Unterschieden in der Verfügbarkeit von Krebsversorgung zwischen wohlhabenden und Entwicklungsländern. Dr. Shai Izraeli, MD, betont, dass moderne Zentren zwar bis zu 90% bestimmter Kinderleukämien heilen können, dieser Erfolg jedoch nicht der globalen Realität entspricht. Die Mehrheit der Kinder weltweit hat keinen Zugang zu diesen lebensrettenden Therapien – eine erhebliche gesundheitliche Ungleichheit, die die medizinische Gemeinschaft zu überwinden sucht.
Internationale Patientenversorgung und Ärzteausbildung
Exzellenzzentren behandeln häufig internationale Patientengruppen. Dr. Shai Izraeli, MD, weist darauf hin, dass seine Einrichtung, das Schneider Children's Medical Center, pädiatrische Leukämiepatienten aus Russland und Osteuropa aufnimmt. Ein Kernbestandteil zur Verbesserung der globalen Krebsbehandlung ist der Wissenstransfer. Dies umfasst die Ausbildung von Ärzten aus Ländern wie China und den Aufbau von Bildungspartnerschaften, um lokale Expertise in Diagnostik und Therapie pädiatrischer Onkologie zu entwickeln.
Aufbau von Krebstherapie-Kooperationen in Entwicklungsländern
Direkte Zusammenarbeit mit Einrichtungen in Entwicklungsländern ist eine proaktive Strategie zur Verbesserung der Versorgung. Dr. Shai Izraeli, MD, erörtert anstehende Besuche in einem Krebszentrum nahe Kampala, Uganda, mit dem Ziel, starke Kooperationsprogramme aufzubauen. Diese Partnerschaften sind entscheidend, um eine nachhaltige Kinderkrebstherapie-Infrastruktur zu schaffen und sicherzustellen, dass medizinische Fortschritte Kindern überall zugutekommen – nicht nur in wohlhabenden Gesellschaften.
Wichtige globale Kinderkrebstherapieprogramme
Großangelegte internationale Programme sind für diese Mission unerlässlich. Dr. Shai Izraeli, MD, hebt die Arbeit mit Initiativen wie dem globalen Onkologieprogramm von Professor David Poplack hervor. Darüber hinaus ist Dr. Izraeli durch seine Rolle im Vorstand der European Hematology Association (EHA) an einem speziellen globalen Kinderkrebstherapieprogramm beteiligt. Diese koordinierten Bemühungen bündeln Ressourcen und Expertise, um ihre Wirkung weltweit zu maximieren.
Die moralische Verpflichtung für universellen Zugang zur Krebstherapie
Dr. Izraeli formuliert das Thema als tiefgreifende moralische Verpflichtung für die medizinische Gemeinschaft. Er erklärt: "Wir können nicht nur die glücklichen Kinder behandeln." Während kein Kind Glück hat, an Krebs zu erkranken, verändert der Zugang zu moderner Therapie die Behandlungsergebnisse drastisch. Dr. Shai Izraeli, MD, setzt sich für eine Welt ein, in der moderne medizinische Zentren ihre Türen für mehr internationale Patienten und Ärzte öffnen und Wissen sowie Therapiemöglichkeiten breit teilen.
Grenzen überschreiten: Erkrankung und medizinisches Wissen
Krebs selbst kennt keine nationalen Grenzen, und das sollte auch das medizinische Wissen zu seiner Bekämpfung nicht. Dr. Izraeli schlussfolgert, dass die Verfügbarkeit moderner Behandlung Ländergrenzen überschreiten muss. Diese Vision, so schwer sie zu erreichen ist, ist das zentrale Ziel der globalen Onkologiebewegung. Wie Dr. Anton Titov, MD, zusammenfasst, ist diese Arbeit entscheidend für die Zukunft der pädiatrischen Krebsversorgung weltweit.
Vollständiges Transkript
Dr. Anton Titov, MD: Gibt es eine Frage, die ich hätte stellen sollen, aber nicht gestellt habe? Gibt es ein Thema, über das Sie sprechen möchten? Was halten Sie in Ihrer Forschung, in Ihrem Leben und Ihrer Arbeit für wichtig?
Dr. Shai Izraeli, MD: Wir sprechen über Krebstherapie. Ich habe über viele Fortschritte in der Krebsbehandlung gesprochen. Wir haben besprochen, dass 90% der Leukämien geheilt werden, etc. Aber wir müssen bedenken, dass die Mehrheit der Kinder weltweit nicht so viel Glück hat. Sie haben keinen Zugang zu dieser modernen Krebsbehandlung.
Wir am Schneider-Krankenhaus behandeln viele Patienten aus der ganzen Welt. Zum Beispiel erhalten wir Kinder mit Leukämie aus Russland oder Osteuropa. Wir bilden Ärzte aus China aus. Wir werden eine starke Zusammenarbeit mit einigen Einrichtungen in Indien aufbauen.
In drei Wochen werde ich das Krebszentrum nahe Kampala in Uganda besuchen. Wir hoffen, mit anderen Kinderkrebsprogrammen zusammenzuarbeiten. Wir kooperieren mit internationalen Kinderkrebstherapieprogrammen wie dem globalen Onkologieprogramm von Professor David Poplack.
Ich bin im Vorstand der European Hematology Association (EHA). Wir haben auch ein globales Kinderkrebstherapieprogramm. Ich glaube, wir sollten mehr in die Heilung von Kinderkrebs für die Kinder der Welt investieren.
Wir können nicht nur die glücklichen Kinder behandeln. Es ist kein Glück, ein Kind mit Krebs zu haben. Es ist sehr großes Pech. Aber dann ist es besser, wenn man Zugang zu Therapien wie im Schneider-Krankenhaus hat.
Ich hoffe, dass wir unsere Türen sowohl für Kinder als auch für Ärzte, die Kinder behandeln, öffnen können. Wir hoffen, unsere Türen für diejenigen zu öffnen, die nicht das Glück haben, in einer wohlhabenden Gesellschaft wie der unseren geboren zu werden.
Klar, Krankheiten kennen keine Grenzen. Das medizinische Wissen und die Verfügbarkeit der Behandlung sollten ebenfalls Ländergrenzen überschreiten. So schwierig das auch ist.
Dr. Anton Titov, MD: Genau! Professor Izraeli, vielen Dank für dieses sehr wunderbare und detaillierte Gespräch. Wir freuen uns darauf, mehr über Ihre Krebsforschung und Therapiefortschritte zu hören. Natürlich werden wir Ihre sehr wichtige Arbeit weiter verfolgen. Vielen herzlichen Dank!
Dr. Shai Izraeli, MD: Gern geschehen!