Bei den meisten Patienten mit einer Fettlebererkrankung oder nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) treten keine Symptome auf. Alkohol ist in der Regel nicht die Ursache. 17

Bei den meisten Patienten mit einer Fettlebererkrankung oder nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) treten keine Symptome auf. Alkohol ist in der Regel nicht die Ursache. 17

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Dr. Scott Friedman, MD, ein führender Experte für Lebererkrankungen, erklärt, dass die meisten Patienten mit Fettlebererkrankung und nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) symptomfrei sind. Er weist darauf hin, dass Alkohol oft nicht die Ursache ist. Viele Betroffene erhalten ihre Diagnose zufällig durch bildgebende Verfahren oder Blutuntersuchungen. Diese Diagnose kann erhebliche Ängste und soziale Stigmatisierung auslösen. Dr. Friedman betont die Bedeutung, Patienten zu versichern, dass ihre Lebererkrankung nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführen ist.

Fettleber und NASH verstehen: Symptome, Ursachen und Beruhigung für Patienten

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Die oft symptomfreie Fettlebererkrankung

Dr. Scott Friedman, MD, weist auf einen entscheidenden Aspekt von Fettleber und NASH (nichtalkoholische Steatohepatitis) hin: Die meisten Patienten haben keinerlei Beschwerden. Das Fehlen offensichtlicher Warnsignale führt dazu, dass Betroffene häufig nichts von ihrem Leberzustand ahnen. Die Erkrankung kann sich still und ohne erkennbare körperliche Anzeichen entwickeln. Diese Symptomfreiheit erschwert die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung erheblich.

Typische Diagnose und klinisches Bild

Dr. Scott Friedman, MD, schildert das übliche Diagnoseszenario: Oft wird die Erkrankung im Rahmen anderer Untersuchungen zufällig entdeckt. Bei unklaren Bauchschmerzen kann beispielsweise ein Ultraschall angeordnet werden, der Fetteinlagerungen in der Leber zeigt. Ebenso können Routinebluttests auffällige Leberwerte ergeben. Solche Zufallsbefunde sind der häufigste Weg, auf dem eine Fettleber diagnostiziert wird.

Irrtümer über Alkohol als Ursache

Ein weit verbreitetes Missverständnis betrifft die Ursache von Lebererkrankungen. Dr. Scott Friedman, MD, betont nachdrücklich, dass die meisten Patienten mit Leberproblemen keinen übermäßigen Alkoholkonsum aufweisen. Die Hepatologie leidet unter dieser pauschalen Assoziation. Die automatische Verknüpfung von Lebererkrankungen mit Alkoholmissbrauch ist oft falsch. Es ist wichtig, metabolisch bedingte Lebererkrankungen klar von alkoholischen zu unterscheiden.

Umgang mit Ängsten und Stigmatisierung

Die Diagnose kann erhebliche Ängste und Verunsicherung auslösen. Dr. Scott Friedman, MD, beobachtet, dass Patienten häufig verängstigt reagieren, wenn sie von ihrer Lebererkrankung erfahren. Diese Sorge wird durch das soziale Stigma noch verstärkt, das Lebererkrankungen anhaftet. Familie und Freunde unterstellen mitunter fälschlicherweise ein Alkoholproblem. Diese unzutreffende Annahme belastet die Patienten emotional zusätzlich.

Patienten beruhigen: Ursachen verständlich machen

Dr. Scott Friedman, MD, gibt entscheidende Hinweise für die Kommunikation mit Patienten: Ärzte sollten klar und beruhigend informieren. Patienten müssen verstehen, dass die meisten Lebererkrankungen nicht alkoholbedingt sind. Sie sind nicht verpflichtet, ihren Zustand gegenüber anderen mit Alkoholkonsum zu rechtfertigen. Diese Aufklärung ist ein wesentlicher Teil der psychologischen Betreuung und hilft, die Stigmatisierung zu verringern.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Professor Friedman, könnten Sie einen typischen Fall schildern, der einige der heute besprochenen Themen veranschaulicht? Vielleicht eine Patientengeschichte oder eine Zusammenschau aus Ihrer langjährigen Erfahrung?

Dr. Scott Friedman, MD: Wir erleben immer wieder besorgte Patienten, die keine Ahnung von ihren Leberproblemen hatten, aber über unklare Beschwerden klagten. Der Arzt veranlasst vielleicht einen Ultraschall, und plötzlich heißt es, sie hätten eine Fettleber oder erhöhte Leberwerte. Das löst große Verunsicherung aus.

Ich würde keinen Einzelfall herausgreifen, aber das ist mit Abstand die häufigste Situation: Die Patienten wussten nichts von ihrer Lebererkrankung. Oft verbinden sie Leberprobleme fälschlicherweise mit übermäßigem Alkoholkonsum. Dabei trinken die meisten Patienten mit Lebererkrankungen keineswegs zu viel Alkohol.

Leider lastet dieses Vorurteil auf dem gesamten Fachgebiet. Patienten oder ihre Angehörigen gehen häufig fälschlicherweise davon aus, dass Leberprobleme zwangsläufig mit Alkohol zu tun haben. Das ist in den meisten Fällen nicht zutreffend.

Daher mein abschließender Rat im Umgang mit Patienten: Verdeutlichen Sie, dass die meisten Lebererkrankungen nicht alkoholbedingt sind. Patienten müssen sich dafür weder bei sich noch bei ihrer Familie oder Dritten rechtfertigen.