Der renommierte Kolorektalkarzinom-Chirurg Dr. Torbjorn Holm betont, wie wichtig es ist, dass Patienten im Gesundheitswesen proaktiv agieren. Er plädiert dafür, dass sie Verantwortung für ihre Behandlungsentscheidungen übernehmen – insbesondere in der Krebsversorgung –, indem sie sich informieren und die bestmöglichen Therapieoptionen einfordern. Dr. Holm hebt hervor, dass die Zukunft des Gesundheitswesens von gut informierten Patienten geprägt sein wird, die Ressourcen wie das Internet und offene Register nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Er erwartet eine Entwicklung hin zu chirurgischen Abteilungen mit hohem Fallaufkommen, individualisierten Behandlungen und minimalinvasiven Verfahren, besonders bei der Therapie von Rektumkarzinomen. Im Gespräch mit Dr. Anton Titov erörtert Dr. Holm die sich wandelnde Rolle der Patienten im Gesundheitssystem und unterstreicht, wie entscheidend es ist, dass sie aktiv an ihren Gesundheitsentscheidungen mitwirken.
Patienten befähigen, ihre Gesundheitsdienstleister zu wählen
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- Patientenwahl im Gesundheitswesen
- Verbrauchergesteuerte Gesundheitsversorgung
- Zukunftstrends in der Krebsbehandlung
- Nachfrage nach Informationen und speziellen Behandlungseinheiten
- Individualisierte Versorgung und minimalinvasive Chirurgie
- Vollständiges Transkript
Patientenwahl im Gesundheitswesen
Dr. Torbjorn Holm, MD, vertritt die Ansicht, dass Patienten die Autonomie haben sollten, ihre Gesundheitsdienstleister zu wählen. Er hält das traditionelle Modell, bei dem Ärzte über die Patientenversorgung entscheiden, für veraltet. Stattdessen sollten Patienten befähigt werden, selbst zu bestimmen, wer sie behandelt, um so eine bestmögliche, auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Versorgung zu erhalten.
Verbrauchergesteuerte Gesundheitsversorgung
Dr. Holm sieht eine Zukunft, in der die Gesundheitsversorgung verbrauchergesteuert ist. Patienten werden aktiv Informationen einholen und hochwertige Versorgung einfordern. Dieser Wandel erfordert, dass sie sich umfassend über ihre Behandlungsoptionen informieren und sich als mündige Verbraucher mit dem Gesundheitssystem auseinandersetzen – nicht nur als passive Empfänger von Leistungen.
Zukunftstrends in der Krebsbehandlung
Bei der Diskussion zukünftiger Trends betont Dr. Torbjorn Holm, MD, die Bedeutung von chirurgischen Abteilungen mit hohem Fallaufkommen und individualisierten Behandlungen. Fortschritte in der molekularen Tumorprofilerstellung und der minimalinvasiven Chirurgie werden eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Behandlungsergebnisse – insbesondere beim Rektumkarzinom – spielen.
Nachfrage nach Informationen und speziellen Behandlungseinheiten
Dr. Holm betont, dass Patienten zunehmend umfassende Informationen über ihre Behandlungsoptionen einfordern werden. Sie werden spezielle Behandlungseinheiten aufsuchen, die innovative Therapien und Expertise bieten. Das Internet und offene Register werden wichtige Werkzeuge sein, um Behandlungsmöglichkeiten zu recherchieren und zu vergleichen.
Individualisierte Versorgung und minimalinvasive Chirurgie
Dr. Torbjorn Holm, MD, unterstreicht die Notwendigkeit individualisierter Behandlungspläne auf Basis molekularer Untersuchungen. Er befürwortet den Einsatz minimalinvasiver chirurgischer Techniken, die zu besseren Behandlungsergebnissen und kürzeren Erholungszeiten führen. Dieser Ansatz spiegelt den breiteren Trend zur personalisierten Medizin in der Onkologie wider.
Vollständiges Transkript
Dr. Anton Titov, MD: Es sollten die Patienten sein, die entscheiden, wer sie behandelt. Patienten müssen echte Verbraucher im Gesundheitswesen werden. Sie werden viele Informationen einfordern. Sie werden verlangen, zu speziellen Behandlungseinheiten zu kommen. Patienten werden die bestmögliche Behandlung fordern. Sie werden die besten Behandlungsoptionen im Internet und in offenen Registern herausfinden. So wird die Zukunft aussehen.
Dr. Torbjorn Holm, MD: Patienten müssen echte Verbraucher im Gesundheitswesen werden – auch in der Krebsversorgung. Heute sind Patienten oft passiv und folgen den Entscheidungen der Ärzte. Doch sie müssen proaktiv werden; sie müssen die beste Krebsbehandlung und die optimale Versorgung für ihre Erkrankung einfordern. Das ist die Zukunft der Gesundheitsversorgung.
Verbrauchergesteuerte Gesundheitsversorgung ist der Weg der Zukunft. Eine medizinische Zweitmeinung zur Krebsdiagnose hilft, den besten Behandlungsplan zu finden. Die Zukunft der Rektumkarzinom-Behandlung liegt in chirurgischen Abteilungen mit hohem Fallaufkommen, gut informierten Patienten, individualisierten Behandlungen auf Basis molekularer Assessments und mehr minimalinvasiver Chirurgie. Das sind die zentralen Zukunftstrends.
Die Verfügbarkeit der Behandlung muss auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sein. Es sollten die Patienten sein, die entscheiden, wer sie behandeln soll – nicht wie bisher die Ärzte.
Dr. Anton Titov, MD: Patienten sollten also echte Verbraucher im Gesundheitswesen werden. Aus irgendeinem Grund hatte der Begriff "Kunde" oder "Verbraucher" in der Medizin negative Konnotationen. Das ist absolut falsch. Denn "Patient" bedeutet eigentlich jemand, der geduldig abwartet. So wird die Medizin der Zukunft nicht funktionieren.
Dr. Torbjorn Holm, MD: Die Zukunft wird völlig anders sein. Patienten werden viele Informationen einfordern. Sie werden verlangen, zu speziellen Behandlungseinheiten zu kommen. Sie werden die bestmögliche Behandlung fordern. Sie werden die besten Behandlungsoptionen im Internet und in offenen Registern recherchieren. So wird es sein.
Die beste Rektumkarzinom-Behandlung umfasst Chirurgen mit hohem Fallaufkommen, gut informierte Patienten, individualisierte Behandlungen, molekulare Tumorprofilerstellung und minimalinvasive Chirurgie.