Hybride Koronarrevaskularisation

Hybride Koronarrevaskularisation

Can we help?

Dr. Jeffrey Popma, MD, ein führender Experte für interventionelle Kardiologie, erklärt das Konzept der hybriden Koronarrevaskularisation. Dieses innovative Verfahren verbindet eine Bypass-Operation (CABG) mit der Implantation von Koronarstents und bietet bei komplexen koronaren Herzerkrankungen eine überlegene Langzeitbeständigkeit. Die Methode vereint die Vorteile chirurgischer und perkutaner Techniken. Dr. Popma geht detailliert auf die ideale Patientenselektion sowie logistische Aspekte dieses koordinierten Ansatzes ein.

Hybride Koronarrevaskularisation
€0,00

Hybride Koronarrevaskularisation: Bypass-OP und Stents kombiniert für optimale Ergebnisse

Direktnavigation

Was ist hybride Revaskularisation?

Die hybride Koronarrevaskularisation ist eine anspruchsvolle Behandlungsstrategie bei mehrgefäßiger koronarer Herzkrankheit. Dr. Jeffrey Popma, MD, beschreibt sie als Kombination aus einer Bypass-Operation (CABG) und einer perkutanen Koronarintervention (PCI). Dabei kommt speziell der Links-interna-mammaria-Arterie-Graft (LIMA-Graft) zum Einsatz, während in andere erkrankte Herzkranzgefäße medikamentenfreisetzende Stents implantiert werden. Dieser integrierte Ansatz zielt auf das bestmögliche dauerhafte Ergebnis ab.

Vorteile des LIMA-Grafts

Die linke Arteria mammaria interna gilt in der Herzchirurgie als Goldstandard. Dr. Jeffrey Popma, MD, hebt ihre hervorragende Langzeitfunktion hervor. Der LIMA-zu-LAD-Graft (zur linken absteigenden Arterie) ist besonders langlebig und bleibt oft ein Leben lang durchgängig. Diese hohe Offenheitsrate ist ein Grundpfeiler des Hybridkonzepts und bildet eine verlässliche Basis für die weitere Behandlung.

Grenzen von Venengrafts

Im Gegensatz zu arteriellen Grafts weisen Venengrafts erhebliche Nachteile auf. Dr. Jeffrey Popma, MD, erläutert, dass Venen häufig für die Umgehung der Circumflexa- und rechten Koronararterie verwendet werden, ihre Langzeitbeständigkeit jedoch deutlich geringer ist. Venengrafts bleiben oft nur etwa 10 Jahre durchgängig und verschließen sich häufig früher aufgrund von Degeneration und Erkrankungen im Graft selbst. Diese hohe Versagensrate ist ein Hauptgrund für die Entwicklung alternativer Strategien wie der Hybridrevaskularisation.

Vorteile medikamentenfreisetzender Stents

Moderne medikamentenfreisetzende Stents bieten eine überzeugende Alternative zu Venengrafts. Dr. Jeffrey Popma, MD, weist auf ihre exzellente Langzeitbeständigkeit hin. Die Leistung aktueller Stents übertrifft häufig die von Venengrafts. Durch die Stentimplantation in Nicht-LAD-Arterien umgeht der Hybridansatz die Schwächen venöser Konduite. Diese Kombination nutzt die besten verfügbaren Technologien aus interventioneller Kardiologie und Herzchirurgie.

Patientenauswahlkriterien

Die Auswahl des richtigen Patienten ist entscheidend für den Erfolg des Hybridverfahrens. Der ideale Kandidat leidet typischerweise an einer mehrgefäßigen koronaren Herzkrankheit, profitiert von einem LIMA-zu-LAD-Graft für die kritische vordere Herzwand und weist andere Läsionen auf, die für medikamentenfreisetzende Stents geeignet sind. Diese Strategie ist besonders wertvoll, wenn eine vollständige arterielle Bypass-Operation nicht möglich ist. Dr. Jeffrey Popma, MD, betont, dass dieser Ansatz für geeignete Patienten die dauerhaftesten Langzeitergebnisse liefert.

Logistische und Vergütungsherausforderungen

Die Einführung eines Hybridrevaskularisationsprogramms erfordert erhebliche Koordination. Dr. Jeffrey Popma, MD, diskutiert die praktischen Hürden. Eine Schlüsselentscheidung betrifft den Zeitpunkt der Stentimplantation im Verhältnis zur Operation. Teams müssen abwägen, ob die PCI vor oder nach dem Eingriff durchgeführt wird. Zudem stellt die Vergütung eine große Herausforderung dar, da Abrechnungsmodelle für die Kombination von chirurgischem Eingriff und Stentimplantation noch nicht vollständig etabliert sind. Trotz dieser Hürden betont Dr. Popma die Bedeutung des Themas für die Verbesserung der Patientenversorgung.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Was ist hybride Myokardrevaskularisation? Welche Patienten mit koronarer Herzkrankheit profitieren am meisten davon?

Dr. Jeffrey Popma, MD: Das Konzept der hybriden Myokardrevaskularisation ist wichtig. Es basiert auf der Tatsache, dass die Links-interna-mammaria-Arterie zur linken absteigenden Arterie ein sehr beständiger Eingriff ist.

Dr. Anton Titov, MD: Sie hält potenziell und oft tatsächlich ein Leben lang.

Dr. Jeffrey Popma, MD: Die Versagensrate bei LIMAs ist viel geringer als bei Venen. Im Gegensatz dazu werden bei Erkrankungen der Circumflexa- oder rechten Koronararterie häufig Venen als Grafts verwendet, wenn keine arteriellen Konduite verfügbar sind.

Diese Venen können bei einem Patienten mit koronarer Herzkrankheit 10 Jahre halten, verschließen sich aber manchmal auch früher aufgrund von Degeneration im Venengraft selbst.

Das Konzept der hybriden Myokardrevaskularisation sieht vor, dass der Chirurg eine Bypass-Operation mit der linken Arteria mammaria interna (LIMA) durchführt, während andere Koronararterien mit medikamentenfreisetzenden Stents versorgt werden.

Wir wissen, dass die Langzeitbeständigkeit medikamentenfreisetzender Stents sehr gut und besser ist als die von Venengrafts. Dieser Ansatz würde den Patienten die dauerhaftesten Langzeitergebnisse bieten und die koronare Herzkrankheit effektiver behandeln.

Das Problem ist die Vergütung. Wie bezahlt man die Stentimplantation und den chirurgischen Eingriff, wenn alles gleichzeitig durchgeführt wird? Das haben wir noch nicht gelöst.

Hinzu kommen Koordination und Zeitfragen: Wird die Koronarstentimplantation vor der Operation durchgeführt oder danach?

Dr. Jeffrey Popma, MD: Wir haben beide Wege beschritten. Es ist ein sehr wichtiges Thema, über das wir mehr nachdenken werden.

Wir überlegen auch, wie wir Patienten mit Aortenklappenerkrankungen optimal behandeln. Wer profitiert von einer Kombination aus offener Herzchirurgie und Koronarstentimplantation – also einer koronaren Bypass-Operation (CABG)?