Reparaturmethoden bei Knorpelschäden im Knie 
 Stammzellen und plättchenreiches Plasma (PRP)

Reparaturmethoden bei Knorpelschäden im Knie Stammzellen und plättchenreiches Plasma (PRP)

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Dr. Matthias Steinwachs, ein führender Experte für minimalinvasive Kniechirurgie, stellt moderne Knorpelreparaturverfahren vor. Er erläutert detailliert die Knochenmarkstimulation zur Gewinnung von Stammzellen für die Regeneration und beschreibt seine fortgeschrittene Kirschner-Draht-Bohrmethode, die Knochentraumata reduziert. Besonders hebt er die entscheidende Rolle von plättchenreichem Plasma (PRP) und anderen Biologika für eine verbesserte Heilung hervor. Diese kombinierten Ansätze zielen darauf ab, bei Sportlern hochwertigen Knorpel zu regenerieren.

Fortschrittliche Knorpelreparatur im Knie: Stammzellen, PRP und moderne chirurgische Techniken

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Moderner Algorithmus zur Knorpelreparatur

Laut Dr. Matthias Steinwachs, MD, leitet ein internationaler Algorithmus die Auswahl arthroskopischer Techniken zur Knorpelreparatur im Knie. Dieser chirurgische Ansatz kommt vor allem bei Knorpeldefekten von etwa 1,5 bis 2 Quadratzentimetern zum Einsatz. Der Algorithmus unterstützt Chirurgen dabei, die geeignetste minimalinvasive Methode für die jeweilige Verletzung des Patienten zu wählen. Im Gespräch mit Dr. Anton Titov, MD, betont Dr. Steinwachs die Bedeutung eines strukturierten Behandlungsplans.

Knochenmarkstimulationsverfahren

Die Markstimulation ist ein grundlegendes chirurgisches Verfahren zur Behandlung von Knorpelverletzungen im Knie. Dr. Matthias Steinwachs, MD, beschreibt, wie dabei während der Arthroskopie die subchondrale Knochenplatte perforiert wird. Diese Technik schafft eine Verbindung zum reichen Stammzellreservoir im Knochenmark. Die rekrutierten Stammzellen wandern in den Knorpeldefekt ein und leiten so den Regenerationsprozess ein. Dort differenzieren sie sich zu Chondrozyten, den wesentlichen Bausteinen für neues Knorpelgewebe.

Fortschritte im K-Draht-Bohren

Dr. Matthias Steinwachs, MD, setzt mittlerweile eine verfeinerte chirurgische Technik ein, um die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Er verzichtet auf klassische Mikrofrakturierungsinstrumente, die übermäßige Knochenschäden verursachen können. Stattdessen nutzt er K-Draht-Bohren, um den subchondralen Knochen präziser zu perforieren. Diese fortschrittliche Methode verringert das Risiko postoperativer Knochenödeme und Entzündungsreaktionen erheblich. Die Minimierung des Knochentraumas ist entscheidend, um Schmerzen zu reduzieren und Sportlern eine schnellere Rückkehr in den Sport zu ermöglichen.

Rolle von plättchenreichem Plasma

Die Therapie mit plättchenreichem Plasma (PRP) ist ein zentraler Bestandteil der modernen biologischen Augmentation in der Knorpelreparatur. Dr. Matthias Steinwachs, MD, erläutert, dass PRP wirksame Proteinmoleküle enthält, die den Heilungsprozess anregen und steuern. Er kombiniert seine chirurgische K-Draht-Bohrtechnik mit der Applikation von patienteneigenem PRP. Dieser duale Ansatz behandelt die Knorpelverletzung im Knie, indem er sowohl notwendige Stammzellen rekrutiert als auch Proteine bereitstellt, die die Zelldifferenzierung lenken. Die Kombination aus chirurgischem und biologischem Vorgehen führt zu deutlich besseren klinischen Ergebnissen.

Verbesserung der Knorpelqualität

Eine wesentliche Einschränkung traditioneller Knochenmarkstimulation ist die Entstehung von minderwertigem Faserknorpel. Dr. Matthias Steinwachs, MD, erörtert den Einsatz verschiedener Matrices und Biologika, um dieses Problem zu überwinden. Substanzen wie Chitosan-Gel, BST-CarGel oder Kollagen werden zusammen mit PRP in die Knorpelmatrix eingebracht. Diese Zusätze helfen, die Stammzellen so zu lenken, dass sie hyalinähnlichen Knorpel bilden, der von deutlich höherer Qualität und Haltbarkeit ist. Diese Verbesserung der Knorpelgewebequalität ist für den langfristigen Behandlungserfolg bei Knieverletzungen, besonders bei Sportlern, entscheidend.

Vollständiges Transkript

Dr. Matthias Steinwachs, MD: Sie sind spezialisiert auf die minimalinvasive chirurgische Behandlung von Knieband- und Knorpelverletzungen, insbesondere bei Sportlern.

Dr. Anton Titov, MD: Welches sind die Hauptmethoden zur Reparatur von Knorpeldefekten im Knie?

Dr. Matthias Steinwachs, MD: Wir verfügen über verschiedene Methoden, um Knorpel im Knie wiederherzustellen. International steht uns ein Algorithmus zur Verfügung, der bei der Auswahl arthroskopischer Techniken zur Knorpelreparatur im Knie hilft. Die arthroskopische Methode wird meist bei Defektgrößen von etwa 1,5 bis 2 Quadratzentimetern angewendet.

Wir haben verschiedene Methoden der Knorpelreparatur im Knie. Zu den älteren chirurgischen Behandlungstechniken zählen Markstimulationsverfahren. Die Idee ist, eine Brücke zwischen dem Stammzellpool im Knochenmark und dem Gelenkinneren zu schaffen. Dies erreichen wir durch Perforation der subchondralen Knochenplatte während der Arthroskopie.

Wir rekrutieren Zellen aus dem Knochenmark, das über ein enormes Regenerationspotenzial verfügt. Diese Stammzellen gelangen in den Knorpeldefekt und stellen den Knorpel wieder her, indem sie sich in Knorpelzellen umwandeln. Die Stammzellen verändern also ihre Form und werden zu Chondrozyten, und Chondrozyten bilden Knorpel. So läuft die Knorpelreparatur bei Sportverletzungen im Knie ab.

Es gibt eine neue Reparaturtechnik, die ich mittlerweile verwende. Ich vermeide die klassische Mikrofraktur mit Instrumenten, die den Knochen schädigen. Stattdessen setze ich K-Draht-Bohren ein, um den subchondralen Knochen zu perforieren. Denn eines der Probleme bei Mikrofrakturtechniken sind Knochenödeme oder Entzündungsreaktionen im subchondralen Knochen. Diese verursachen Schmerzen und verzögern die Rückkehr des Sportlers in den Sport.

Wir müssen bei der Behandlung der Knorpelverletzung also vorsichtiger vorgehen, um den Knochen nicht übermäßig zu schädigen. Der zweite Punkt bei der Reparatur von Knorpeldefekten im Knie ist die Verwendung von plättchenreichem Plasma (PRP). Dabei handelt es sich um Moleküle oder Proteinmoleküle, die die Heilung anregen und den Heilungsprozess koordinieren.

Ich kombiniere also die Technik des K-Draht-Bohrens, um die subchondrale Knochenplatte zu eröffnen, mit dem plättchenreichen Plasma (PRP) des Patienten. Wir verfolgen somit zwei Ansätze bei der Knorpelverletzung im Knie. Einerseits rekrutieren wir Stammzellen, die wir für alle Regenerationsprozesse benötigen.

Andererseits setzen wir Proteine ein, die die Zelldifferenzierung steuern und den Heilungsverlauf der Knorpelverletzung verbessern. Diese Kombination aus chirurgischem und biologischem Vorgehen führt zu besseren Ergebnissen.

Mittlerweile gibt es viele matrixassoziierte Techniken in Kombination mit Knochenmarkstimulationsverfahren. Das Bohren ist also nur ein Schritt, um Stammzellen zu rekrutieren. Plättchenreiches Plasma (PRP) wird in die Knorpelmatrix eingebracht.

Zum Beispiel könnte auch Chitosan-Gel im Rahmen der Therapie injiziert werden, um die Knorpelregeneration anzuregen. Chitosan kann die Heilung verbessern und die Qualität des reparierten Knorpelgewebes steigern, denn eine Einschränkung der Knochenmarkstimulationsverfahren ist folgende:

Ohne zusätzliche Faktoren wie PRP oder BST-CarGel entsteht lediglich Faserknorpel. Das ist kein hochwertiger Knorpel. Die Zugabe anderer Moleküle wie plättchenreiches Plasma (PRP), Chitosan oder Kollagen hilft den Stammzellen, eine bessere Knorpelqualität zu erzeugen.

Dies ist im Bereich der Knieverletzungsbehandlung für Sportler sehr wichtig.