Multiples Myelom 
 
 Patientengeschichte 
 Eine ältere Patientin setzt ihre letzte Hoffnung auf eine CAR-T-Zelltherapie.

Multiples Myelom Patientengeschichte Eine ältere Patientin setzt ihre letzte Hoffnung auf eine CAR-T-Zelltherapie.

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Dr. Nikhil Munshi, MD, ein führender Experte für multiples Myelom und CAR-T-Zelltherapie, erläutert die Wirksamkeit neuer Behandlungsansätze bei rezidivierter Erkrankung. Er berichtet von einer beeindruckenden Patientengeschichte: Eine ältere Frau erreichte eine vollständige Remission. Dr. Munshi betont, wie wichtig es ist, dass Patient:innen Fragen stellen, um Fehlinformationen aus dem Internet zu korrigieren und Ängste abzubauen. Zudem hebt er hervor, dass klinische Studien den Zugang zu lebensverlängernden Therapien ermöglichen.

CAR-T-Zelltherapie beim multiplen Myelom: Eine Erfolgsgeschichte der letzten Hoffnung

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Patientenkommunikation und Fehlinformationen online

Dr. Nikhil Munshi, MD, spricht einen kritischen Aspekt der modernen Patientenversorgung an. Er stellt fest, dass Patienten heute durch die Fülle an Online-Informationen sehr gut informiert sind. Allerdings warnt er, dass das Internet auch erhebliche Fehlinformationen enthält. Negative Erfahrungen würden online überproportional häufig geschildert, während positive Behandlungsergebnisse selten geteilt werden.

Dies verzerrt die Wahrnehmung von Therapierisiken und -nutzen. Sein Rat an Patienten ist klar: Sie sollten alle Bedenken mit ihren behandelnden Ärzten besprechen. So lassen sich Ängste ausräumen, die auf ungewöhnlichen oder seltenen Online-Berichten beruhen.

Kasuistik: CAR-T-Zelltherapie bei einer älteren Patientin

Dr. Nikhil Munshi, MD, veranschaulicht die Fortschritte in der Myelombehandlung anhand einer eindrücklichen Kasuistik. Er schildert den Fall einer Patientin in ihren mittleren bis späten Siebzigern, die seit einem Jahrzehnt mit multiplem Myelom lebte. Ihre Geschichte spiegelt die Entwicklung in der hämatologischen Onkologie wider.

Dr. Munshi nutzt diesen Fall, um eine zentrale Botschaft zur modernen Therapie zu vermitteln. Die Patientin hatte an mehreren aufeinanderfolgenden klinischen Studien teilgenommen und von jeder neuen verfügbaren Behandlungsoption profitiert.

Eine zehnjährige Behandlungssgeschichte beim multiplen Myelom

Über mehr als zehn Jahre hinweg wurde die Patientin wegen ihres höherrisiko multiplen Myeloms behandelt. Dr. Nikhil Munshi, MD, erläutert, dass sie in dieser Zeit zahlreiche Therapien erhalten und aktiv an klinischen Studien zu neuartigen Behandlungen teilgenommen habe. Dieser Ansatz verschaffte ihr anhaltenden Nutzen und ermöglichte ihr, ihr Leben weiterzuführen.

Ihre Fähigkeit, sich für aufeinanderfolgende Studien einzuschreiben, war entscheidend für ihr Langzeitüberleben. Trotz eines aggressiveren Krankheitsprofils zog sie erheblichen Nutzen aus jeder neuen Therapielinie. Dies unterstreicht, wie wichtig der Zugang zu klinischen Studien für den Erhalt der Lebensqualität ist.

Letzter Ausweg führt zur Vollremission

Dr. Munshi schildert den Wendepunkt im Behandlungsverlauf der Patientin: Nach etwa zehn verschiedenen Therapien waren ihre Optionen erschöpft. Die CAR-T-Zelltherapie (chimäre Antigenrezeptor-T-Zelltherapie) war zu diesem Zeitpunkt nur im Rahmen einer klinischen Studie verfügbar und stellte einen echten letzten Ausweg für ihr refraktäres multiples Myelom dar.

Das Ergebnis war bemerkenswert: Die Therapie führte zu einer Vollremission. Ihr Myelom verschwand vollständig. Dieses Ansprechen trat ein, als keine anderen Behandlungen mehr helfen konnten. Der Erfolg demonstriert die Wirksamkeit der zellulären Immuntherapie bei fortgeschrittener Erkrankung.

Die transformative Kraft neuer Myelomtherapien

Die emotionale Bedeutung dieses Erfolgs ist ein zentraler Teil der Geschichte. Dr. Nikhil Munshi, MD, erinnert sich an einen bewegenden Moment neun Monate nach der Behandlung: Die Patientin hielt seine Hand und drückte tiefe Dankbarkeit aus. Sie dankte ihm, weil die Behandlung es ihr ermöglicht hatte, ihren Enkelsohn zu sehen.

Dieses persönliche Meilenstein wäre ohne die CAR-T-Zelltherapie nicht möglich gewesen. Dr. Nikhil Munshi, MD, betont, dass diese Geschichte exemplarisch die Kraft neuer Behandlungen zeigt. Sie verdeutlicht, wohin sich die moderne Myelomtherapie entwickelt: hin zu bedeutender Lebensverlängerung und kostbaren Familienmomenten.

Die entscheidende Rolle klinischer Studien für den Therapiezugang

Dr. Anton Titov, MD, leitet eine Diskussion darüber ein, wie Patienten Zugang zu bahnbrechenden Therapien erhalten. Dr. Munshis Geschichte unterstreicht, dass die Patientin die CAR-T-Zelltherapie im Rahmen einer Studie erhielt, bevor sie kommerziell verfügbar war. Klinische Studien bieten einen Weg zu wegweisenden Behandlungen, die noch nicht allgemein zugänglich sind.

Die Teilnahme an aufeinanderfolgenden Studien ermöglichte es dieser Patientin, von mehreren neuen Medikamenten zu profitieren. Für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom können klinische Studien eine letzte Hoffnung bieten. Sie sind entscheidend für die Entwicklung wirksamer neuer Therapien wie CAR-T-Zellen.

Vollständiges Transkript

Dr. Anton Titov, MD: Gibt es Fragen, die Patienten häufiger stellen sollten, die aber oft ungefragt bleiben?

Dr. Nikhil Munshi, MD: Ich finde, unsere Patienten sind heute extrem gut informiert. Das Internet bietet ihnen viele Daten und Informationen. Was ich betonen möchte: Sie sollten alles ansprechen, was sie beunruhigt, denn online kursieren auch viele Fehlinformationen.

Oft berichtet ein Patient, der eine schlechte Erfahrung gemacht hat, online darüber; 99 Patienten mit guten Erfahrungen schreiben möglicherweise nichts. Wenn wir lesen, sehen wir also vor allem die negativen Meldungen.

Mein Rat: Wer auf solche Berichte stößt, sollte das Thema ansprechen, damit die Bedenken ausgeräumt werden können. Sehr oft handelt es sich um ein sehr ungewöhnliches Ereignis, das keine Sorgen bereiten muss.

Das ist meine Kernbotschaft an Patienten: Fragen Sie nach, damit Ihre Bedenken schnell geklärt werden.

Dr. Anton Titov, MD: Könnten Sie bitte eine Kasuistik schildern, die einige der besprochenen Themen veranschaulicht?

Dr. Nikhil Munshi, MD: Es gäbe viele Kasuistiken. Ich erzähle eine Geschichte zur CAR-T-Zelltherapie.

Eine Patientin in ihren mittleren bis späten 70ern lebte seit 10 Jahren mit multiplem Myelom, wurde behandelt und profitierte von allen neuen Therapien. Sie nahm an klinischen Studien teil, sodass sie sich für aufeinanderfolgende Studien einschreiben konnte, die ihr nutzten, obwohl ihre Erkrankung höherriskant war.

Sie profitierte und konnte ihr Leben weiterführen. Was die Geschichte interessant und aussagekräftig macht: Schließlich erhielt sie eine CAR-T-Zelltherapie.

Das geschah im Rahmen einer Studie, bevor CAR-T-Zellen verfügbar waren. Sie bekam die Studie, nachdem sie 10 verschiedene Therapien erhalten hatte, und die CAR-T-Zelltherapie war ein letzter Ausweg; wahrscheinlich hätte ihr zu diesem Zeitpunkt nichts mehr helfen können.

Sie erreichte eine Vollremission; ihr Myelom verschwand. Etwa neun Monate später sprach sie mich im Flur an.

Sie hielt meine Hand und sagte: "Vielen Dank für Ihre Behandlung. Letzten Monat konnte ich meinen Enkelsohn sehen – das wäre ohne diese Behandlung nicht möglich gewesen."

Das zeigt uns die Kraft neuer Behandlungen und wohin die Reise geht.